Töpfersiegel aus China und Japan
Das Erkennen von Schalen, Herstellern und Siegeln.
Einige alte chinesische Schalen hatten keine Siegel am Boden. Sie waren für den kaiserlichen Hof bestimmt. In neuerer Zeit werden sowohl in China als auch in Japan Siegel in die Oberfläche der Schale gestempelt, die entweder den Namen der Töpferei angeben bzw. das Zeichen des Herstellers oder das Datum. Einige Schalen sind Massenprodukte, die für den Handel bestimmt sind. Sie tragen keinerlei gestempelte Zeichen.
Eine alte chinesische Schale mit Siegel. Hergestellt von KATSU-MEI-SHO-SEI (in japanischer Aussprache).
Die Schale trägt das Siegel der Töpferei in Yixing: GIKO SHISHA (in japanischer Aussprache).
Eine neuere Schale aus China: SHIN-SHIN-TOSHUDEI, SOTO BUCHI-DAEN. Eine unglasierte ovale Schale mit Aussenrand.
Eine rechteckige Schale mit dem erwähnten Siegel der Töpferei in Yixing. Die japanischen Töpfer benutzten, je nach Typ und Qualität, mehrere Siegel für ihre Bonsaischalen. Einige tragen den persönlichen Namenszug des Töpfers, der in den feuchten Ton geprägt wurde.
Eine trommelförmige Schale, hergestellt von Akiji Kataoka in Tokoname. Er signierte die Schale zur Feier seines 69. Geburtstages. Das Zeichen lautet: "Shosen" - 69 Jahre.
Eine größere, aber flache trommelförmige Schale, die am 70. Geburtstag signiert wurde. Der Töpfer benutzte mehrere Namen. Auf der Schale befindet sich sein Zuname. Das Zeichen lautet: "Jyu-o-do-shosen".
Die meisten Schalen Kataokas tragen das Zeichen "Yama-aki". Geboren 1902, begann er sein Töpferhandwerk 1920. Seine Söhne haben inzwischen das Geschäft übernommen.
Die Schale wurde von Makoto Kataoka angefertigt. Von den Bonsaimeistern wird der unter dem Zunamen "Seizan" bekannte Handwerker sehr geschätzt. Er verbrachte viele Jahre in China, um die KOWATARI-Methode zu lernen. Er hat viele eigene Schalenformen geschaffen. Sein Siegel lautet: "Seizan-zo".
Eine SHUDEI-UCHI-BUCHI-DONIMO-CHOHO-Schale. Sie ist rechteckig, terrakottarot und unglasiert. Sie hat einen nach innen gebogenen Rand und Doppelstreifen. Der Mann, der die Schale signierte, gehört der zweiten Generation der Seizans an. Sein Siegel lautet: "Shozan."
Die Schale stammt von Masuhisa Matsushita. Sie gleicht der chinesischen KOWATARI. Das Siegel lautet: "Senshirin". Den Nachnamen teilt er mit seinem Enkel.
Es gibt Schalen, die ein Drachenmuster tragen. Man nennt das Tier TATSU-MAKI, sich windender Drache. Das Siegel lautet: "Izumigama".
Eine tiefe derbe Schale, die von Akira Watanabe gefertigt wurde. Das Siegel lautet: "Jukozan". Ein ideales Gefäß für gesammelte Pflanzen, denn es ist groß und tief.
Die tiefe Schale ist sehr gut geeignet für Kiefern. Sie wurde von Akira Watanabe hergestellt. Er benutzt auch den Zunamen "Sho-zan". Die Aussprache ist die gleiche. Die japanischen Schriftzeichen sind jedoch verschieden.
Die Schale ist 70 cm lang, 60 cm breit und 20 cm tief. Sie stammt von einem berühmten Töpfer der Gegenwart, von Shozan Watanabe. Sein Siegel lautet: "Sho-zan-zo".
Eine tiefe Schale mit weichen Umrisslinien. Sie wurde von Shizuo Hisada angefertigt. Das Siegel lautet: "Keizan".
Die Schale wurde von einem Töpfer der zweiten Generation hergestellt, von Chitoshi Morita. Das Besondere ist die rustikale grüne Farbe der Schalen, deren Oberfläche an Gußeisen erinnert. Vater und Sohn verwenden das gleiche Siegel: "Senko-en".
Reiho Matsushita ist für seine außerordentlich großen Schalen bekannt. Diese ist 82,5 cm lang, 65 cm breit und 24 cm tief. Das Siegel lautet: "Matsushita To-en". Der Namenszug: "Matsushita Reiho-zo".
Shozo Mizukami war einer der ersten Töpfer, die zur Herstellung ihrer Schalen eine Form verwendeten. Die Farben seiner Schalen sind sehr differenziert. Die Unterschiede reichen von Terrakotta bis zu einem Anthrazitgrün. Shozo Mizukami stellt auch Miniaturschalen her. Sein Siegel lautet: "Sui-sho-en".
Eiji Shibata gilt als großer Meister unter den Töpfern von Bonsaischalen. Er signiert seine Schalen: "Keizan-zo". Die Schalen zeichnen sich aus durch ungewöhnliche Formen. Diese misst 94 cm x 15 cm x 7,5 cm.
In der Familie von Shingo Inokai in Tokoname gibt es seit 1886 Töpfer. Sie haben sich auf runde, unglasierte Schalen mit weichen Formen spezialisiert. Das Siegel lautet: "Ichiyu".
In Japan werden die sehr kleinen Schalen KOHACHI genannt. KO bedeutet klein und HACHI heißt übersetzt Schale. Das Sammeln von kleinen Schalen wurde sehr beliebt. Entsprechend sind die Preise beachtlich gestiegen. Anfangs betrachteten die Töpfer die kleinen Schalen als eine Art Volkskunst. Die Leute betrachten das Sammeln als ein Hobby.
Es gibt einige schöne, preiswerte kleine Schalen im Handel. Ein paar "Hinterhof-Töpfer" stellen in ihrer Freizeit sehr attraktive kleine Schalen her. Einige davon sind Unikate und besitzen ungewöhnliche Formen.
Eine Minischale in Originalgröße (5cm im Durchmesser und 4 cm tief). Sie trägt das Bild eines aufsteigenden Drachen, NOBRI-RYU. Sie wurde von Tojyaku Hayashi gefertigt. Sein ursprünglicher Beruf war Schlosser. Das erklärt das metallische Aussehen. Die Oberfläche wirkt weich. Sie ist von dunkelgrauer Farbe.
Die gleiche Schale mit einem herabsteigenden Drachen, KUDARI-RYU. Die Schalen gehören zu einer Serie. Sie sind seine anerkannten Meisterstücke.
Das Siegel von "Tojyaku", mit dem die Schalen signiert sind.
Eine TOJYAKU-Schale in der Gestalt eines der sieben glücklichen Götter. Dies ist "Daikoku", der Gott des Reichtums. Die Schale ist 5 cm hoch. Das Siegel lautet: "Tojyaku".
Die 10 cm x 7,5 cm messende Schale stammt von Tosui Uyematsu. Die graue, nichtglasierte Schale wurde mit großer Sorgfalt gefertigt. Das Siegel lautet: "Tosui". Der Namenszug: Rokujuan Tosui.
Das Tuch, in das die Schale gehüllt war, trägt das gleiche Siegel und den Namenszug.
Drei Minischalen von Tosui. Von links nach rechts: A - eine graublau glasierte Schale, 7,5 cm. B- eine rostfarbenen glasierte Schale, 8 cm. C- die glasierte Schale ist dunkelblau mit weißen Flecken. Es handelt sich um ein NAMAKO-Muster. Die Größe: 3 cm. Alle Schalen sind mit dem Siegel des Herstellers signiert.
Die Schalen wurden von Tosui gefertigt. Von links nach rechts: A - braun glasiert mit senfgelben Flecken. Die Schale ist rechteckig und trägt ein doppeltes Band. Sie ist 5 cm lang. B - olivgrüne Glasur, ovale Form. C - dunkelblau glasiert, in der Gestalt eines Metallkessels. Das Siegel lautet: "Tosui".
Die gravierten Bilder sind feine Kunstwerte von Akira Sanwa. Er gehört der zweiten Generation der Tenru-Töpfer an. Die Schale ist mattweiß unglasiert. Die Ornamente sind eingraviert. Das Siegel lautet: "Sekisen".
Die Schale ist oval. Sie ist mit einer gelben, rissigen Glasur versehen. Das Siegel lautet: "Tenryu-sekisen".
Buzan Nakata, der die beiden Schalen fertigte, ist auch Bonsai-Fachmann. Eine unglasierte, rechteckige Schale. Das Siegel lautet: "Buzan".
Eine dunkelbraun glasierte Schale mit Daumeneindruck. Sie hat einen Durchmesser von 12 cm. Das Siegel lautet: "Buzan".
Die feine weibliche Note an dieser mattweißen, rechteckigen Schale mit rotem Ornament stammt von der Töpferin Mizuho Ikegami. Ihr Siegel lautet: "Mizu".
Shuzan Suzuki ist ein Veteran auf seinem Gebiet. Er war 47 Jahre Töpfer. Eine trommelförmige, unglasierte Schale. Das Siegel: "Shuzan".
Der Schöpfer dieser Schale ist Shimizu Masakazu. Das Siegel lautet: "Yozan". Der Töpfer hat sich auf Miniaturschalen spezialisiert. Er stellt eine große Vielfalt von ihnen her. Diese ist lavendelblau glasiert mit kleinen purpurfarbenen Flecken. Sie trägt das Bild einer kleinen Glyzinie in Blüte.
Eine KOHACHI-Schale von Chitoshi Morita. Er ist berühmt für seine anthrazitgrünen und für seine unglasierten Schalen aus Terrakotta.
Die Terrakotta-Schale ist rund. Sie ist 9,5 cm im Durchmesser.
Eine anthrazitgrüne, rechteckige Schale mit den Maßen: 9,5 cm x 6 cm x 5 cm.
Das Siegel lautet: "Senko-en".
Die folgenden Schalen sind aus dem Gebiet von Tokoname. Es heißt, daß es dort den besten Ton gibt.
Die Schale wurde von Shozo Mizukami hergestellt. Es handelt sich um die Kopie einer alten chinesischen Schale. Sie hat die Maße: 104 cm x 79 cm x 34 cm. Die Schale ist rot und unglasiert. Das Siegel lautet: "Suisho-en".
Die unglasierte, senffarbene ovale Schale wurde von Yoshiji Hisada gefertigt. Das Siegel lautet: "Kyuho-en".
Die hellgraue, unglasierte, ovale Schale mit kleinen Sprenkeln, die an ein Vogelei erinnern, ist von klassischer Form. Sie wurde von Seiichi Mizukami angefertigt. Sein Siegel lautet: "Kyoku-sei". Die Schale mißt 13 cm im Durchmesser.
Eine hellblaue, glasierte Schale. Sie ist 6,5 cm lang.
Eine elfenbeinfarbene, glasierte Schale. Sie ist 6,5 cm lang.
Die beiden Schalen sind in den Töpfereien von Shigaraki hergestellt. Der Töpfer heißt Tosui Uyematsu. Das Siegel lautet: "Tosui". Viele Schalen aus seiner Produktion wurden in die Vereinigten Staaten importiert.
Es gab noch weitere Töpfereien, die Bonsaischalen herstellten. Ihr Interesse lag jedoch mehr bei der Produktion von Vasen, Tafelgeschirr und Gegenständen für die Teezeremonie. Diese KUTANI-Schalen wurden von Kozan gefertigt. Sie tragen die bekannten KUTANI-Farben.
Eine Schale mit farbigen SATSUMA-Ornamenten.
Eine moderne SATSUMA. Sie wird KURO-SATSUMA oder schwarze SATSUMA genannt. Das Siegel lautet: "Gin-sho".
Töpferware von ARITA oder IMARI. Die kleine Schale hat die Form eines Pfirsichkerns. Sie wurde von "Koran-sha" gefertigt. Die Größe: 4,3 cm.
Ein Sortiment von fingerhutgroßen Schalen.
Text und Fotos mit freundlicher Genehmigung von Paul Lesniewicz.
Textauszug aus "BONSAI TECHNIK 2" von John Yoshio Naka (Pflichtlektüre für alle Bonsaianer)
Neuauflage zu erhalten unter Bonsai Zentrum Geßner und im Bonsaifachhandel oder Buchhandel.