Meister Sensyu
Die Disziplin der Meister
Mit dem Begriff „Bonsaischale“ bringt man in Japan automatisch Meister Syuzan, den Schöpfer berühmter Schalen, in Verbindung. Die Erfahrung und das Wissen dieses verstorbenen Künstlers sind auf Herrn Sensyu übergegangen.
Sanftes, anmutiges Aussehen der Schalen im Syuzan-Stil“. Da diese Schalen handgefertigt sind, hat jede ihre individuelle Ausstrahlung.
Breite 54,5 cm, Tiefe 42,5 cm, Höhe 15,6 cm.
Breite 63,5 cm, Tiefe 63,5 cm, Höhe 15,2 cm.
Bonsai ist ein Baum und die dazugehörige Schale
Mit Meister Syuzan war Herr Sensyu seit über 25 Jahren befreundet. Das Motto von Meister Syuzan war: „Ohne den Baum zu kennen, ist es unmöglich, eine gute Schale dafür herzustellen“. Auch Herr Sensyu ist der Meinung, dass Bonsaischalen zum Gebrauch bestimmt sind und nicht nur zum Anschauen oder Ausstellen:“Eine Bonsaischale dient dazu, die Schönheit des Baumes hervorzuheben.“
Der Ton, aus dem die Schale gefertigt wurde, ist von entscheidender Wichtigkeit. Jeder Ton hat seinen eigenen Zauber und harmoniert mit einem anderen Baum.
Breite 54,2 cm, Tiefe 38,3 cm, Höhe 14 cm.
Herr Sensyu sagt, dass antike chinesische Schalen, insbesondere wegen der Struktur ihrer Oberfläche, immer eine besondere Anziehungskraft auf ihn ausgeübt hätten. Die herausragende Qualität seiner Bonsaischalen liegt ebenfalls in der einzigartigen Farbe und dem matten Glanz der unglasierten Oberfläche. Seine Schalen produziert er ausschließlich in Handarbeit. Einzelne „Tontafeln“ werden dabei zusammengefügt. Ebenso wie sein Lehrmeister behandelt er den Ton als lebendes Material.
Quadratische Schale, Seitenlänge 41,5 cm, Höhe 21,7 cm.
Die „Trinität“ der Schale: Erde, Wasser und Feuer
Herr Sensyu hielt sich lange Zeit streng an die von seinem Lehrer vermittelte Technik. Erst seine lange Erfahrung erlaubte es ihm, seinen eigenen Stil zu entwickeln. Zur Herstellung seiner Schalen verwendet er nun eine außerordentlich feine englische Tonart, die er mit rotem Ton aus China mischt. Das Mischungsverhältnis der Tone ist sein streng gehütetes Geheimnis. Die Tonmischung wird dreimal geknetet und nach jedem Kneten ein bis zwei Monate ruhen gelassen, bis sie die angemessene Feuchte und Plastizität erreicht hat. Nach dem Schneiden der Tafeln werden diese gepresst, damit auch die winzigste Luftblase entweicht. Dann ruhen sie weitere drei Tage. Diese Ruhezeit ist in Meister Sensyus Augen grundlegend wichtig, um gute Resultate zu erzielen. Beim Brennen wird genauso sorgfältig verfahren wie bei den vorhergehenden Arbeiten.
Er heizt den Ofen vor, damit dieser eine gleichmäßige Temperatur erreicht.
Quadratische Schale. Seitenlänge 35 cm, Höhe 23,5 cm.
Quadratische Schale. Seitenlänge 37,2 cm, Höhe 20 cm.
Vor Beginn des Brennvorgangs wird der Ofen erneut angezündet. Auch dieses Detail ist von höchster Wichtigkeit. Nachdem die Gefäße gebrannt sind, wird kontrolliert, ob sie Wasser aufsaugen. Herr Sensyu vergewisserte sich, dass die Schalen auch wirklich zur Bonsaikultivierung geeignet sind. Auch die neuen Schalen werden bereits sehr geschätzt. Mit zunehmendem Alter nimmt ihr Wert aber noch erheblich zu. Herr Sensyu zu seinen Arbeiten: „Die von mir gefertigten Schalen werden zwar bei sehr hohen Temperaturen gebrannt, sind aber trotzdem äußerst durchlässig und porös.“
Durchmesser 50,5 cm, Höhe 11,6 cm.
Bonsaischalen von Meister Sensyu sind inzwischen wertvoller als die seines Lehrers Syuzan.
Das Siegel zeigt den Namenszug „Sensyu“ auf einem Ginkgoblatt.
Fotos und Text mit freundlicher Genehmigung von BONSAI ART.