Die Schätze des Herrn I.C. Su 3

 

Die Schalenkollektion von Herrn I.C. Su aus Taiwan zählt zu den bedeutendsten Sammlungen weltweit.

 

The Treasures of Mr. I. C. Su 3

 

The bonsai pot collection of Mr. I. C. Su from Taiwan is among the finest in the world.

 

Men Cai Keramik

 

Nach den alten Kenntnissen wurde Men Cai zuerst im Zeitraum von 1465 bis 1487 produziert. In den letzten Jahren wurden zwei Men-Cai-Schalen aus den Xun-De-Jahren in der Ming-Dynastie in Tibet entdeckt. Diese Entdeckung beweist, dass Min Cai schon im Zeitraum 1426 bis 1435 erfunden wurde.

 

Die Methoden zur Herstellung sind wie folgt: Auf dem Rohling werden zuerst Linien bemalt und dann im Brennofen mit Temperaturen von 1300 Grad gebrannt. Danach werden auf dem Halbfabrikat verschiedene Glasuren wie Rot, Gelb, Grün und Lila gebracht und zum Zweiten im Ofen mit Temperaturen von 700 bis 800 Grad gebrannt. Men Cai ist eine Art von Porzellan, das Auf- und Unterglasur zusammenbindet. Der Rohling ist relativ dünn, die Farben sind hell und strahlend.

 

In der chinesischen Geschichte der Porzellanentwicklung ist Men Cai eine Art des farbigen Porzellans mit sehr hohem künstlerischem Wert. Es wird auch auf Grund seiner Seltenheit als Kunstwerk hoch geschätzt.

 

Im Sommer 1999 erzielte eine Men-Cai-Schale aus der Ming-Dynastie in Hongkong einen Preis von 29,2 Mio HK$ bei der Versteigerung. Dies schockierte den ganzen Markt der Antikauktionen. Diese Kunstwerke wurden 1999 im Sommer in London versteigert. Sie sind Schalen mit Blumenmotiven aus der Qianlong-Zeit.

 

Men Cai ceramics.

 

Old knowledge says that Men Cai was first produced between 1465 and 1487.

 

In the last years two Men Cai pots from the Xun De years of the Ming dynasty were discovered in Tibet. This discovery proves that Men Cai was already invented between 1426 and 1435.

 

The production method goes as follows: on the green body lines are painted and fired at 1300° C. Then diverse glazes like red, yellow, green and purple are applied onto the semi-finished pot and are fired in a second kiln at 700 – 800° C. Men Cai is a type of porcelain that conjoins onglaze with underglaze. The body is relatively thin, the colours are bright and shining.

 

In the Chinese history of porcelain development, Men Cai is a type of coloured porcelain with a high artistic value. Due to its rareness it is highly appreciated as art.

 

In the summer of 1999 a Men Cai pot from the Ming dynasty realized a price of 29,2 million HK$ at an auction in Hongkong. This shocked the whole market of antiques auctions.

 

These pieces of art were auctioned in London in the summer of 1999. They are pots with flower motifs from the Qianlong period.

 

Owner of the pot and photographs: I.C. Su

 

Translation of the Chinese descriptions: Li Yang

 

Text revision: Peter Krebs

 

English translation: Heike van Gunst

 

Der „Ofen Ru“

 

In der chinesischen Geschichte der Keramik findet sich das Porzellan der Song-Dynastie in der repräsentativen goldenen Zeit wieder.

 

Der „Ofen Ru“ ist der beste der fünf bekanntesten Öfen (Ru, Guan, Ge, Jun und Ding) aus jener Zeit. Von 1106 bis 1086- insgesamt 20 Jahre- kam Ofen Ru zum Einsatz. Geografisch befindet sich der „Ofen Ru“ in Qing Liang Si, Bao Fu Xian in der Provinz He Nan. Da der Ort zu Ru Zhou gehört, wurde der Ofen auch „Ofen Ru“ genannt. Er ist ein staatlicher Ofen, der in der Song-Dynastie nur dem Kaiser und seiner Familie zur Verfügung stand.

 

Die Glasur Tian Qing ist eine Grundglasur des „Ofens Ru“. Ähnlich wie „Ofen Chai“ aus Wu Dai ist die Oberfläche der Glasur matt und die Glasurebene glasklar.

 

Bei dünnerer Glasur oder am Rand sind manchmal die Farben Rot und Pink zu sehen. Der Grund dafür ist wie folgt: In Ru Zhou gibt es viele Achate. Bei der Verwendung von Achaten in der Glasur wird Eisen aus den roten Achaten in der Luft oxidiert. Durch diese chemische Reaktion entstanden die besonderen Farben.

 

In der Geschichte der Keramik ist die „Ofen Ru Keramik“ einzigartig. Der Kaiser Song Zhonghui strebte nach der Kultur der Feinheit. Unter seinem Einfluss waren die Keramiken aus dem Ofen Ru sehr beliebt. Folglich wurde der „Ofen Ru“ der beste unter den fünf bekanntesten Öfen.

 

Dieses Stück wurde in New York versteigert.

 

The „Kiln Ru“

 

In the Chinese history of ceramics the porcelain of the Song dynasty is considered to be from the golden times.

 

The „Kiln Ru“ is the best of the five most wellknown kilns (Ru, Guan, Ge, Jun and Ding) of that time. From 1106 to 1086 - 20 years – the „Kiln Ru“ was in use. Geographically the „Kiln Ru“ was located in Qing Liang Si, Bao Fu Xian in the province of He Nan. As this town belonged to Ru Zhou, the kiln was called the „Kiln Ru“. It was a state-owned kiln which during the Song dynasty was only available for the emperor and his family.

 

The glaze Tian Qing is a basic glaze of the „Kiln Ru“. Similar to the „Kiln Chai“ from Wu Dai the surface of the glaze is matte and the glaze layer crystal clear.

 

Where the glaze was applied thinner or at the rim somtimes the colours red and pink are visible. The reason  is that there are many agate stones in Ru Zhou. When agate stone is used in the glaze, iron from the red agates oxidates in the air. This chemical reaction produces the special colours.

 

In the history of ceramics the „Kiln Ru Ceramics“ are unique. The emperor Song Zhonghui aspired for a culture of refinement. Under his influence the ceramics of the „Kiln Ru“ were very popular. Because of this the „Kiln Ru“ was considered the best among the five most wellknown kilns.

 

This piece was auctioned in New York.

 

Owner of the pot and photographs: I.C. Su

 

Translation of the Chinese descriptions: Li Yang

 

Text revision: Peter Krebs

 

English translation: Heike van Gunst

 

Weißes Porzellan

 

Weißes Porzellan besteht aus weißem Ton und weißer Glasur. Zu weißer Glasur gehören „transparente“ und „halb transparente“ Glasuren.

 

Beim Ton unterscheidet man guten und weniger guten Ton. Beim guten Ton kann man transparente Glasuren verwenden. Beim weniger guten Ton muss man deckende weiße Glasuren verwenden, um den gleichen Effekt (perlweiß) zu erreichen.

 

Das aus weniger gutem Ton und Deckglasur gefertigte weiße Porzellan wird generell als Bai You Ci (Porzellan mit weißer Glasur) genannt. Wenn der weniger gute Ton aus „Keramik“ besteht, dann spricht man von Bai You Tao (Keramik mit weißer Glasur).

 

Beim Brennprozess dürfen weder beim Glasur- noch beim Tonbrand Metalloxide vorhanden sein. Da es sich bei Ton um ein Naturprodukt handelt, sind immer Eisenoxide enthalten. In der Geschichte war es fast unmöglich die Eisenoxide komplett zu entfernen. Wenn diese Eisenoxide unter verschiedenen Bedingungen verbrennen, entstehen unterschiedliche Weißtöne, die bestimmte Bezeichnungen haben.

 

Dieses Stück wurde bei Christies in London versteigert.

 

White porcelain

 

White porcelain consists of white clay and a white glaze. White glaze can be transparent or semi-transparent.

 

We distinguish between good quality clay and suboptimal clay. On good clay you can use transparent glazes. On suboptimal clay you need to use opaque white glazes, to achieve the same effect (pearl white).

 

The porcelain made of suboptimal clay and opaque white glaze is called Bai You Ci (porcelain with white glaze). If the suboptimal clay consists of ceramics, then it is called Bai You Tao (ceramics with white glaze).

 

During the firing process there must be no metal oxides neither in the glaze firing nor the clay firing process. As clay is a product of nature, it always contains ferric oxides. In history it was nearly impossible to remove all the ferric oxides. When these ferric oxides burn under different conditions, diverse shades of white result which have certain names.

 

This piece was auctioned at Christie's in London.

 

Owner of the pot and photographs: I.C. Su

 

Translation of the Chinese descriptions: Li Yang

 

Text revision: Peter Krebs

 

English translation: Heike van Gunst

 

Cha Ye Mo (wörtlich: Tee,  Ende/Rest Abkürzung im folgenden CYM)

CYM ist eine Glasur, die ursprünglich aus der "Kristallisation" von Eisensalzen (Eisen-Magnesiumsilikate) entstand.
Beim Brennen entstehen gesättigte Minerallösungen, die beim Abkühlen kristallisieren. Die "Schwarzglasur" (Dunkelglasur) entstand ursprünglich in der Tang Dynastie. Sie wurde zufällig beim Brennen entdeckt.
Die Farbe der Glasur ist gelbgrün, wie Tee. Je länger man sie betrachtet, desto interessanter erscheint sie. Diese Glasur wird CYM genannt.
In der Ming Dynastie gab es einen kaiserlichen Ofen (Chang Guan Jao) Seit dem wird die Glasur auch Glasur des Chang Guan Jao genannt. In der Qing Dynastie waren die Farben der Hauptglasuren: gelber Fisch, grüne Schlangenhaut und "gelb gepunktet". In der Zeit von Yongzheng und Qianlong erreichte CYM seinen Höhepunkt.
In den Produkten dieser Zeit neigte sich die Farbe mehr ins Grüne, weshalb sie auch "grüne Krebsschalen" genannt wurden. Weil die Farbe von CYM dunkel und schwer wie die von Bronze war, wurde CYM in der Qianlong Zeit auch verwendet um Bronzegeräte mit farbiger Glasur nachzumachen.
Dieses Stück entstand in der Yongzheng Zeit. Auf der Unterseite wurde die Zeit der Fertigung eingeprägt. Die Besonderheiten sind die gleichzeitige Verwendung der "grünen Krebsschalen" Glasur und der "Lilagoldenen" Glasur.
Dies ist sehr selten und ist sehr wertvoll.

 

Cha Ye Mo (literally: tea, end  / rest, abbreviation in the following: CYM)

 

CYM is a glaze that originally resulted from the crystallisation of ferric salts (iron-magnesium silicate).

 

During the firing process saturated mineral dissolutions develop which crystallise when they cool down. The „black glaze“ (dark glaze) was originally developed during the Tang dynasty. It was discovered accidentally.

 

The colour of the glaze is yellow-green, like tea. The longer you look at it, the more interesting it seems. This glaze is called CYM.

 

In the Ming dynasty there was an imperial kiln (Chang Guan Jao). Since then this glaze is also called the glaze of the Chang Guan Jao. In the Qing dynasty the colours of the main glazes were: yellow fish, green snakeskin and „yellow dotted“. During the times of Yongzheng and Qianlong CYM had its high point of popularity.

 

In the products of that time, the colour tended more to green and that is why they were also called „green crab pots“. As the colour of CYM was dark and heavy like that of bronze, CYM was used to imitate bronze devices with coloured glaze.

 

This piece was made during the Yongzheng period. On the bottom side the date of production was imprinted. Very special is the use of both the „green crab“ glaze and the „purple golden“ glaze. This is very rare and very valuable. 

 

Owner of the pot and photographs: I.C. Su

 

Translation of the Chinese descriptions: Li Yang

 

Text revision: Peter Krebs

 

English translation: Heike van Gunst

 

Bambus Blumen Schale

Bambus, Chrysanthemum, Ume und Orchidee sind die vier "Gentlemen". In der chinesischen Kulturgeschichte stehen diese vier Pflanzen für vier positive Charakterseiten. Bambus verkörpert positive männliche Ideale z.B. Charme, Erhabenheit, Loyalität. Seit der Tang und Sung Dynastie ist der Bambus besonders beliebt.
Yao und Shun waren zwei weise und gütige Herrscher der traditionellen Politikgeschichte. Der Geschichte nach hatte Kaiser Shun zwei Frauen, die er besonders liebte - Er Huang und Nü Yin. Nachdem Kaiser Shun starb, waren beide Frauen so traurig, dass sie vor dem Grab des Kaisers weinend umfielen (und starben). 49 Tage später spross Bambus aus der Erde, auf dessen Halmen man die Tränen der Frauen sehen konnte. Dieser Bambus wird Bambus der Kaiserin genannt.
Dieses Stück wurde bei Christies in Los Angeles versteigert. Die Malerei zeigt:
Der senkrecht wachsende Bambus findet sich rund um die Schale. Der Bambus ist zitronengelb in Kombination mit "Kaffeefarbe". Die Tränen der Kaiserinnen sind auch zu sehen. Damit wird die obige Geschichte erzählt. Der Bambus besitzt die guten Tugenden der Männer. Die zwei Kaiserinnen des Shun Kaisers weinten vor dem Grab, weshalb der Bambus mit den Tränen entstand.
Diese Schale ist in einem Buch ("Chinesische Kaligrafische Symbole der Kunst", Version Tokio 1974 Seite 33 von CAS Williams) zu finden.

 

Schalenbesitzer und Fotos: I.C. Su
Chin. Übersetzung: Li Yang
Textüberarbeitung: Peter Krebs

 

Bamboo flower pot.

 

Bamboo, chrysanthemum, apricot and orchid are the four „gentlemen“.

 

In Chinese cultural history these four plants stand for four positive character qualities. Bamboo represents positive male ideals like charm, grandeur, loyalty. Since the Tang and Sung dynasty the bamboo is especially popular. 

 

Yao and Shun were two wise and kind emperors of the traditional politics history. According to history, the emperor Shun had two wives which he loved particularly, Er Huang and Nü Yin.

 

When emperor Shun died, both women were so sad that they broke down crying at his grave (and died). 49 days later bamboo sprouted from the soil and on its leaves the tears of the women were visible. This bamboo is called the bamboo of the empress.

 

This piece was auctioned at Christie's in Los Angeles. The painting shows the upright growing bamboo all around the pot. The bamboo is lemon-yellow in combination with the colour of coffee. The tears of the empresses are also visible. This tells the above story. The bamboo has the good virtues of the men. The two empresses of the Shun emperor cried at the grave and because of this the bamboo with the tears sprouted.

 

This pot is shown in a book („Outlines of Chinese Symbolism and Art Motifs“, Tokio 1974, page 33, by CAS Williams).

 

_________________________________________________________

 

Owner of the pot and photographs: I.C. Su

 

Translation of the Chinese descriptions: Li Yang

 

Text revision: Peter Krebs

 

English translation: Heike van Gunst